Hufrehe – 2005 – 2


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2005: 2. Halbjahr

Es sollte einfach nicht „unser“ Jahr werden. Nein, ganz im Gegenteil – das Schicksal hat es nicht gut mit uns gemeint. Trotz Maulkorb auf der Weide, zudem sehr wenig Weide und etwas Bewegung (viel Spazieren gehen, kaum reiten) und Beine kühlen bekam Swana Ende August 2005 einen erneuten Hufreheschub. Ich ließ die Beine röntgen, und einen Hufschmied der mir von vielen Seiten empfohlen wurde die Hufe und die Röntgenbilder begutachten.

An den Hufen konnte und wollte der Schmied jedoch nichts ändern, das hätten mein Hufpfleger und ich super eingestellt – da sei nichts zu verbessern und einen Beschlag würde er bei der geringen Rotation und der Haltungsform bei uns auch nicht anbringen. Zudem würde er auch nie in einer Akutphase beschlagen. Nach 2 Wochen mit Medikamenten war auch der Schub wieder im Griff , allerdings war die Weide komplett gestrichen für Swana. Mitte September lahmte sie plötzlich hinten links und das Fesselgelenk schwoll fast auf das Doppelte an. Wieder Tierarzt, wieder Spritzen – Sehnenscheidenentzündung aufgrund von Überlastung. Swana wollte ja die Vorderbeine möglichst wenig belasten, also wurde hinten überlastet. Auch hier schlug das Penicillin gut und schnell an. Swana hatte auch einen großen Willen, nicht krank zu sein.

Anfang Oktober plante ich dann ein Wochenende in Hessen (s. Listentreffen) – und als ob Swana es geahnt hätte, ging sie wieder nicht gut. Da die Lahmheit vorn nur einseitig war und sie nur punktuellen Druck beim Abtasten des Hufes zeigte, dachte ich an ein Hufgeschwür. Auch mein Tierarzt war der gleichen Meinung, jedoch konnte ein Abszessherd nicht gefunden werden. Dennoch beruhigte der TA mich, und riet mir doch das Wochenende fort zufahren, er hätte auch Wochenenddienst und wenn jemand für Swana anrufen würde, wüsste er ja Bescheid.

Als ich am Sonntag aus dem hessischen Vogelsberg zurückkam, ging es Swana erschreckend schlecht und es war eindeutig kein Hufgeschwür sondern ein Hufreheschub. Meine Eltern hatten Swana glücklicherweise schon Equipalazone gegeben. Montags nach der Arbeit bin ich gleich in die Tierklinik gefahren und hab mir noch etwas von dem Medikament geben lassen. Zuvor hatte ich dort angerufen, ob ich es so bekomme, oder ob extra ein Arzt kommen müsse. Die Klinikchefin kennt aber so langsam auch meinen Namen und die Diagnose des Pferdes – ich bekam es so. Zufällig kam auch mein TA in die Apotheke, er konnte nicht glauben, das es so schlimm geworden sei. Und als ich ihm sagte, das ich darüber nachdenke Swana von den Schmerzen erlösen zu lassen, hätte er mich beinahe für verrückt erklärt. Nach Feierabend erschien mein TA noch hier auf dem Hof um Swana anzusehen. Doch er gab mir recht. War aber andererseits auch froh, das ich noch mal einen Versuch machen wollte.

Swana bekam also wieder 2 Wochen hochdosiert Equipalazone, und als Puls und Entzündungswärme aus den Beinen herauswaren wechselte ich auf ein vom Tierheilpraktiker empfohlenes Schwefelpräparat. Es ging langsam etwas besser, dann mal wieder 1-2 Tage schlechter. Swana regte sich furchtbar auf, das Svandis auf die Weide durfte und sie nicht. Mitte November ging Swana wieder klamm und der Puls wurde auch wieder stärker. Morgens konnte sie kaum aufstehen, teilweise ging sie als wenn ihr schwindelig sei. Es war kein schöner Anblick. Am 24.11. kam noch mal der Tierarzt. Svandis musste geimpft werden. Natürlich sah er auch nach Swana, und wir waren uns beide einig – das Swana so nicht weiter machen kann. Vom Kopf her wollte Swana nicht aufgeben, aber die Beine machten einfach nicht mit. Nur mein Kopf – der hatte das noch nicht begriffen. Doch so langsam war ich auch mit meinen Nerven am Ende.

Da ich Svandis nicht allein halten kann, dachte ich über einen Pensionsstall für sie nach. Doch das stieß auf großen Widerstand bei meinen Eltern. So schwer es mir fiel, und eigentlich wollte ich auch gar nicht, begann ich doch die Suche nach „Ersatz“ für Swana.

Da es ihr jeden morgen immer schwerer fiel aufzustehen und überhaupt bis zum Futter zu kommen, und das trotz Schmerzmittel 2 mal täglich, habe ich mich dann dazu entschlossen, Swana gehen zu lassen.

Am 6.12.2005 wurde Swana in den frühen Morgenstunden von ihren Schmerzen erlöst.

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